Pressefoto Hessen-Thüringen
„Bilder, die berühren“ von „Chronisten des Zeitgeschehens“ - Anerkennungen im länderübergreifenden Wettbewerb „PresseFoto Hessen-Thüringen 2010“
Preisverleihung „PresseFoto Hessen-Thüringen 2010“
Sieger Patrick Sinkel (Mitte) mit Dr. Birgit Eberbach-Born und Wolfgang Marr (DJV-Thüringen)
PresseFoto Hessen-Thüringen 2010: Preisverleihung im Wiesbadener Landtag. 63 Teilnehmer, 700 Einsendungen. Wanderausstellung geplant.
Zum vierten Male sind am gestrigen Mittwoch die Preise und Anerkennungen im länderübergreifenden Wettbewerb „PresseFoto Hessen-Thüringen 2010“ übergeben worden. Im Hessischen Landtag in Wiesbaden erhielten die Sieger von den DJV Landesverbänden Hessen und Thüringen sowie von Sponsoren die Geldpreise über insgesamt 6.500 Euro in sieben Kategorien. „Fotojournalisten haben es in einer sich ständig verändernden Medienlandschaft immer schwerer“ meinte der hessische DJV-Vorsitzende Hans-Ulrich Heuser. Der einzige Ausweg aus einer für Bildjournalisten ruinösen Entwicklung sei der Weg hin zu mehr Qualität. Nur so könne der scheinbaren Konkurrenz von Kostenlos-Angeboten und Billig-Knipsern entgegen gewirkt werden.
Am diesjährigen Wettbewerb beteiligten sich 63 hauptberufliche Journalistinnen und Journalisten, die fast 700 Fotos einreichten. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft der Thüringer Landtagspräsidentin, Birgit Diezel, und des Hessischen Landtagspräsidenten, Norbert Kartmann. Hauptsponsor des Fotowettbewerbs ist die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Unterstützt werden die beiden veranstaltenden DJV-Landesverbände auch durch die DKV Deutsche Krankenversicherung AG, die Deutsche Bahn AG und die DJV-Verlags- und Service GmbH. Unter den Gästen der Wiesbadener Preisverleihung waren als Schirmherren der Hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann und in Vertretung der verhinderten Thüringer Landtagspräsidentin Birgit Diezel kam die Landtagsdirektorin Dr. Birgit Eberbach-Born.
Dieser Foto-Wettbewerb habe sich in den vergangenen vier Jahren bereits zu einer „Marke“ in Hessen und Thüringen entwickelt, erklärte DJV-Landesvorsitzender Heuser. Er zitierte die Thüringer Landtagspräsidentin Diezel, die im Katalog-Grußwort den Wettbewerb als „Zeichen für die lebendige und fruchtbare Beziehungen unserer Länder“ bezeichnet hatte. Die DJV-Verbände beider Länder – so versprach Heuser – würden alles tun, um die engen freundschaftlichen Beziehungen weiter zu vertiefen und den Beziehungen auch in Zukunft Leben einzuhauchen.
Mit über 60 Teilnehmern sei eine „leicht steigende Tendenz“ zu erkennen, meinte Heuser. Dies sei zwar positiv, aber weniger erfreulich dagegen die täglich eintreffenden Nachrichten von Sparmaßnahmen in den Redaktionen. Vor allem die Situation der freien Pressefotografen sei „alles andere als komfortabel“. Billigware im Internet und Hobbyknipser hätten das Konkurrenzfeld mittätiger Hilfe von Verlagsmanagern „drastisch erweitert“. Die Printmedien lieferten sich dabei einen „absurden Wettstreit“ im Fotoressort – und selbst große Titel bedienten sich immer freizügiger im Netz. Auch deshalb gelte der besondere Dank den beiden Landtagspräsidenten wie auch den unterstützenden Sponsoren, weil sie damit dokumentierten, wie wichtig ihnen die Arbeithauptberuflicher Bildjournalisten in der heutigen schnelllebigen Zeit sei. Heuser sprach in diesem Zusammenhang von einer „kreativen Berufsgruppe“, die „mit geschärftem Blick die Zeitgeschichte für die Öffentlichkeit dokumentiere“.
Viel Lob und Zustimmung gab es von Schirmherr Kartmann und der Thüringer Landtagsdirektorin Dr. Birgit Eberbach-Born. „Es sind Bilder, die berühren“ meinte der Landtagspräsident und meinte, Politiker und Journalisten säßen zwar oft im gleichen Boot, würden aber durchaus nicht selten in unterschiedliche Richtungen rudern. „Es ist wichtig, dass es die Bildjournalisten gibt“ meinte Dr. Eberbach-Born mit Blick auf die Arbeiten von „Bildjournalisten aus Deutschlands Mitte“. Gute Fotos würden über Jahrzehnte in Erinnerung bleiben. Daher brauche die Gegenwart auch diese „Chronisten des Zeitgeschehens“, weil sie auch die kulturellen, menschlichen und wirtschaftlichen Verflechtungen in Form dokumentieren könnten.
Die fotografischen Zeitdokumente aus Hessen und Thüringen werden in den kommenden zwölf Monaten einer möglichst breiten Öffentlichkeit präsentiert. Aber nicht nur die preisgekrönten Bilder, sondern zusätzlich viele Arbeiten der übrigen Teilnehmer sind ab sofort bis Weihnachten im Frankfurter Hauptbahnhof zu sehen – danach in Erfurt, Frankfurt am Main, Wiesbaden, Gotha, Mühlhausen, Gera und in Berlin. „Sie sollen zugleich ein Beweis sein, dass Berufsfotografen mit Können ihren Platz auch in einer mehr denn je übersättigten Medienwelt behaupten“ erklärte der Thüringer DJV-Landesvorsitzende Wolfgang Marr und sprach von einem „sichtbaren Quantensprung“ bei der Qualität der Bilder.
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