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Joseph Süßkind Oppenheimer. Ein Justizmord - Raquel Erdtmann
Buchmesse-Lesung „Joseph Süßkind Oppenheimer - Ein Justizmord" von Raquel Erdtmann
Die prominente Frankfurter Gerichtsreporterin Raquel Erdtmann (Die Zeit/FAZ) liest aus ihrem neuen Buch „Joseph Süßkind Oppenheimer - Ein Justizmord".
Über die Autorin:
Raquel Erdtmann, in Ost-Berlin geboren und aufgewachsen, absolvierte ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main unter der Leitung von Peter Iden und Hans Hollmann. Seit ihrem Abschluss ist sie als freie Theaterschauspielerin, Sprecherin, Illustratorin und Autorin tätig. Aktuell arbeitet sie als Gerichtsreporterin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Die Zeit. Ihre gesammelten Gerichtsreportagen sind in dem Buch Und ich würde es wieder tun (2019, S. Fischer) veröffentlicht worden. In dem True-Crime-Podcast Vor Gericht diskutiert sie zusammen mit Marcus Roloff über die eindrucksvollsten Fälle, die sie im Gerichtssaal erlebt hat.Erdtmanns vielseitige Karriere spiegelt ihre Leidenschaft für das Theater und die Literatur wider, während sie gleichzeitig einen einzigartigen Blick auf die Justiz gewährt.
Über das Buch:
Joseph Süß Oppenheimer war im 18. Jahrhundert der Hoffaktor des württembergischen Herzogs Karl Alexander und genoss als Geschäftsmann großes Ansehen, auch bei anderen Kurfürsten. Nach dem plötzlichen Tod des Herzogs kam es jedoch zu einer politischen Revolte, die Oppenheimer als Juden zu viel Macht und Einfluss zuschrieb. In einem spektakulären Schauprozess wurde er wegen Landesverrats verurteilt, hingerichtet und sein Leichnam öffentlich zur Schau gestellt. Nur wenige Stunden nach dem Tod von Herzog Karl Alexander im Jahr 1737 wurde Oppenheimer verhaftet. Die Anklage lautete auf Landesverrat, doch die Behörden hatten Schwierigkeiten, Beweise für seine Vergehen zu finden. Der Prozess zog sich über elf Monate hin und endete schließlich mit einem Todesurteil. Bereits zu Beginn des Verfahrens wurde Oppenheimers Hausrat versteigert: Der Staat sicherte sich die wertvollsten Schmuckstücke, während die Stuttgarter Damen die schönsten Kleider seiner Geliebten Luciana erwarben. Der einst stolze und selbstbewusste Mann, der an ein rechtsstaatliches Verfahren glaubte, verwandelte sich in der Haft zunehmend in einen Getriebenen, der verzweifelt um sein Leben kämpfte.
Raquel Erdtmann hat für ihre historische Spurensuche acht Meter Archivmaterial sorgfältig durchforstet und nimmt uns mit auf eine Reise in die deutsch-jüdische Vergangenheit. Sie erzählt die fesselnde und bewegende Geschichte des Schauprozesses gegen Joseph Süßkind Oppenheimer und beleuchtet gleichzeitig, wer der Mensch hinter der Figur war, bevor er zum literarischen Charakter bei Lion Feuchtwanger und zum propagandistischen Feindbild der Nazis wurde. Darüber hinaus vermittelt sie eindrucksvoll Einblicke in das Leben der deutschen Jüdinnen und Juden im 18. Jahrhundert.
Moderiert wird der Abend von Dr. Ina Knobloch, Vorsitzende des Ortsverband Frankfurt am Main und Filmemacherin (unteranderem ARD-Reihe zum Thema "Die Akte Oppenheimer....").
Im Anschluss Gesprächsrunde und Signierstunde mit der Autorin.
Weitere Informationen auf der Seite des Buchverlag Steidl.
Diskussion 16.10.2024 19:00 Massif Central, Bethmannstraße 7-9, 60311 Frankfurt am Main , DeutschlandThemen