Klartext - Der Podcast
Themen hören, die Journalistinnen und Journalisten bewegen
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Der Podcast über Journalismus in Hessen
„Klartext - Der Podcast“ ist der Podcast des DJV and Friends im hr. Christian Arndt spricht mit seinen Gesprächspartner über Themen, die Journalistinnen und Journalisten unter den Fingernägel brennen und über die Situation bei den hessischen Zeitungsverlegern sowie bei den Rundfunk- und Fernseh-Sendeanstalten.
Innensicht trifft Außensicht. Im Gespräch mit DJV-Aktiven und Gästen werden aktuelle Themen diskutiert, die vor allem, aber nicht nur für Mitarbeitende des Hessischen Rundfunks und anderer ARD-Anstalten von Belang sind. Das System der öffentlich-rechtlichen Medien steht mehr denn je unter Beschuss. Journalistinnen und Journalisten werden „draußen“ hart angegangen und brauchen „drinnen“ den vollen Rückhalt, um jederzeit interessante, überzeugende und substanzielle Programminhalte für Rundfunk, Fernsehen, Online und Drittplattformen aller Art leisten zu können. Der DJV tritt dabei konsequent für gute Arbeitsbedingungen, faire Honorierung und ein sozialverträgliches Miteinander ein. Zu den Interviewpartnern gehören bekannte Größen wie Werner Reinke ebenso wie Sylvia Kuck (hr-iNFO Redakteurin und hr-Personalrätin) und Knud Zilian, Mitglied des Personalrates und 1. Vorsitzender des DJV Landesverbandes Hessen.
Bitte beachten Sie:
Dieser Podcast ist kein „Produkt“ des Hessischen Rundfunks. Inhaltlich und finanziell verantwortlich ist der DJV Hessen e.V..
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Folge 010: Katharina Wilhelm über Grüne Soße in L.A., KI und den hr im Wandel
In dieser Episode des DJV Klartext-Podcasts spricht Host Christian Arndt mit Katharina Wilhelm, die nach fünf Jahren im ARD-Hörfunkstudio Los Angeles kürzlich zurück nach Frankfurt am Main gezogen ist. Sie erzählt über ihr Interview mit Lady Gaga während der COVID-Pandemie, beide sprechen über NPR, vorbildhaften Journalismus und über die Polarisierung der Medienlandschaft in den USA und stellen fest:
Radio bleibt auch im digitalen Zeitalter relevant.
Beide fragen sich:
Was macht KI im Journalismus (und was macht sie mit uns?) und diskutieren über Veränderungsdruck im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hierzulande.
Das Gespräch wurde am 30. August 2024 aufgezeichnet.
Die Folge erschien erstmalig am 03. Oktober 2024.
Folge 009: Knud Zilian über die neue Radiostrategie des hr
Zwei Tage vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft hat die Programmdirektion des hr eine neue „Radiostrategie“ vorgestellt, nach der im Jahr 2032 voraussichtlich nur noch drei statt sechs Radiowellen übrig bleiben sollen.
Der DJV Hessen hat umgehend mit einer Pressemitteilung reagiert, in dem der Landesvorsitzende Knud Zilian wie folgt zitiert wirst: „Ich sorge mich um die glaubwürdige Erfüllung des gesetzlich verbrieften Auftrags, die jetzt schon gefährdet ist und mit den geplanten Maßnahmen zunehmend ausgehöhlt wird.“ Knud Zilian erklärt, wie düster die Lage für die überwiegend freien Mitarbeitenden im Programm ist und noch werden könnte ...
In den Statements der Programmdirektion ist immer wieder die Rede von der „Umschichtung ins Digitale“ ... weil man die Jungen und die ganz Jungen mit Radio nicht mehr erreichen könne – wobei allerdings auch jetzt wieder nebulös blieb, wie eine solche umfassende Digitalstrategie aussehen könnte. Christian Arndt frage Knud Zilian, für wie sinnvoll er die Vorgehensweise hält, mit großem Tamtam eine Radio(kürzungs)strategie anzukündigen, ohne den Mitarbeitenden gleichzeitig eine digitale Perspektive aufzuzeigen.
Knuds Aussage - „wie der Hessische Rundfunk nach Umsetzung dieser „Strategie noch seinen gesetzlichen Auftrag erfüllen will, ist mir schleierhaft“ - hat einigen Leuten gar nicht gefallen, wie etwa Programmdirektorin Gaby Holzner, die seiner Kritik im Deutschlandfunk „ziemlich energisch“ widersprochen hat, verbunden mit der Aussage, man rede durchaus „über und mit den Mitarbeitenden“ ...
Seit Mittwoch überschlagen sich die kritischen Äußerungen in kleinen und größeren Runden von Mitarbeitenden, auch der Redaktionsausschuss kritisiert wie der DJV die "mangelnde inhaltliche Vorstellung von dem Auftrag gerecht werdenden Angeboten“. Es fehle auch eine „ernstzunehmende Inititative wirklich neue Formate zu entwickeln" sowie der "Ehrgeiz, diese auch umzusetzen und nicht von außen einzukaufen.“ Der Redaktionsausschuss drückt auch die Sorge aus, dass sich nicht nur das junge Publikum, sondern auch die jüngeren Mitarbeitenden enttäuscht vom hr abwenden könnten. Zilian schätzt ein, wie desolat die Motivationslage bei den Mitarbeitenden ist und noch werden könnte und wie man eine solche Strategie besser gestalten und umsetzen könnte, nämlich indem man die Mitarbeitenden "mitnimmt" und vertrauensvoll einbezieht anstatt an der Belegschaft vorbei vorab "im Hintergrund" mit der Presse zu kommunizieren.
Der Kollege Michael Hanfeld von der FAZ hat in einem Kommentar indirekt den Gewerkschaften vorgeworfen, als veränderungsunwillige „Besitzstandswahrer“ für die Misere (mit)verantwortlich zu sein und nur an die Pensionskasse zu denken. Knud Zilian rückt die Fakten gerade.
Die Folge erschien erstmalig am 15. Juni 2024.
Zur Pressemeldung "Akzeptanz- und Existenzgefährdend: Der DJV Hessen Landesvorsitzende zur „Radiostrategie” des hr".
Folge 008: Wie DJV-Chef Mika Beuster den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk vor übereifrigen Reformern retten will
Mika Beuster (45) ist Chef-Themenreporter bei VRM in Mittelhessen und seit Ende 2023 Bundesvorsitzende des DJV. Er sieht den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk durchaus reformwürdig und -fähig, warnt aber vor Führungskräften, die nur "Rotstifte bedienen" können und vor "verhaltensoriginellen" Politikern, die aus populistischen Motiven Gesetze und Staatsverträge auszuhebeln versuchen. Lieber sollten alle "Stakeholder" stolz auf das deutsche Mediensystem sein und selbstbewußt dafür werben. Vor allem fordert er mehr Wertschätzung, Perspektive und Mitsprache für die Mitarbeitenden, die nicht erst seit der RBB-Krise um Patricia Schlesinger am meisten unter dem wachsenden Spardruck und vielfachen Anfeindungen von allen Seiten zu leiden haben.
Die Folge erschien erstmalig am 21. März 2024.
Folge 007: 100 Jahre Radio und digitale Zukunftsmusik mit Henning Eichler
Dr. Henning Eichler ist ein gestandener Radiomann, der einst im hr volontierte und dort viele spannende Jahre als Redakteur, Moderator und Qualitätsmanager verbrachte. Seit zwei Jahren unterrichtet er als Professor Digitalen Journalismus an die Hochschule Rhein-Main. Seine Studie über Journalismus in sozialen Netzwerken - Untertitel: "ARD und ZDF im Bann der Algorithmen?" sorgte für reichlich Furore in den Chefetagen. Klartext-Host Christian Arndt spricht Henning über die Legitimationsprobleme, die aus dem Abbau von Programm und gut gemeinten, aber schlecht gemachten "Kooperationen" zwischen Hörfunkwellen erwachsen können. Dem Radio gibt er nicht nur weitere 10, sondern noch mindestens 50 gute Jahre, und dem Hessischen Rundfunk wünscht er mehr Mut und mehr echte Persönlichkeiten im Programm. In der Episode wird auch das Projekt Local News Partnership der BBC erwàhnt.
Die Folge erschien erstmalig am 03. Dezember 2023.
Folge 006: Jan Eggers über halluzinierende KI-Chatbots und journalistische Standards
„Künstliche Intelligenz“ sei vor allem ein PR-Begriff aus den 1950ern gewesen, sagt Jan Eggers, den US-Wissenschaftler zur Einwerbung von Forschungsgeldern genutzt hatten. Er spricht lieber von „lernenden Maschinen“, auch wenn ihm das im Zweifel Ärger mit der Software-Eintwicklerblase einbringt. Als KI-Koordinator im Hessischen Rundfunk möchte Jan vor allem eines erreichen:
Die Fehler vermeiden, die man jahrelang im Umgang mit den sogenannten Sozialen Medien gemacht hatte. Da er „nebenbei“ weiterhin als profilierter Digitaljournalist arbeitet, deckt er auch ab und an KI-Fails auf und darüber berichtet, wie etwa über ”Bing Chat versagt als WahlhilfeKünstliche: Intelligenz streut Falschinformationen zur Hessen-Wahl"
Die Folge erschien erstmalig am 12. November 2023.
Folge 005 mit Daniel Drepper über „Investigative Kultur“ und Demokratie
Daniel Drepper schrieb kürzlich im DJV-Magazin "journalist":
„Um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder attraktiv zu machen, braucht es keine Reden, in denen versprochen wird, die Belegschaft zu verkleinern. Es braucht Journalismus, der gesellschaftliche Wirkung hat.“
Der Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und SZ, hat gerade mit großen Recherchen über das „Krebskartell“ und über die Vorwürfe gegen Till Lindemann (Rammstein) gezeigt, war ein gut aufgestelltes Investigativ-Team im öffentlich-rechtlichen Kontext leisten kann.
Im Gespräch mit Christian Arndt fordert „Gewerkschaftsfan“ Daniel Drepper mehr „investigative Kultur“. Um einen Qualitätsanspruch einzulösen, reiche es nicht, als Medienhaus in digitale Kanäle zu investieren. Statt „Agenturmeldungen und Diskussionen über Agenturmeldungen“ brauchen es mehr eigene Geschichten, die dann in verschiedenen linearen und digitalen Formaten erzählt werden können. Und nicht zuletzt brauchen es faire und sichere Arbeitsbedingungen.
Seinen Leitartikel können Sie in voller Länge nachlesen auf Journalist.de.
Die Folge erschien erstmalig am 01. Oktober 2023.
Folge 004 mit Knud Zilian - Öffentl.-Rechtl. Rundfunk und die RBB-Affäre
In der vierten Folge von "Klartext - Der Podcast" lässt sich Christian Arndt von Knud Zilian (1. Vorsitzender DJV Hessen und Mitglied im Personalrat beim Hessischen Rundfunk) erklären, wieviel – oder wie wenig – der RBB-Skandal um das "Team Schlesinger" mit dem Hessischen Rundfunk zu tun hat. Welcher Schaden ist jetzt schon für das öffentlich-rechtliche System entstanden - und wie lässt sich ein "Flächenbrand" noch verhindern? Knud Zilian fordert Entschleunigung und Augenmaß bei der digitalen Transformation, einen wirklich unabhängigen Rundfunkrat mit mehr Kontakt zur Basis und sieht dunkle Wolken am Tarifhimmel heraufziehen. Auch das Wort "Streik" bleibt nicht unausgesprochen...
Die Folge erschien erstmalig am 26. August 2022.
Folge 003 mit Radiolegende Werner Reinke vom Hessischen Rundfunk
Für die dritte Episode von "Klartext - Der Podcast" hat Christian Arndt Radiolegende Werner Reinke zum Interview getroffen. Seit mehr als 50 Jahren moderiert Reinke Radiosendungen. Die meisten Ü-45er kennen ihn als Host der "Hitparade International" in hr3, und selbst Manfred Krupp, Intendant des Hessischen Rundfunks (2016 - 2022), hört regelmäßig "Reinke am Samstag" in hr1. Als Mitglied im DJV Hessen spricht Werner Reinke "Klartext" zu aktuellen und ewigen Themen: Mut, Begeisterungsfähigkeit und Qualität unter Programmschaffenden, Aus- und Fortbildung und seine Wünsche an den kommenden Intendanten, Florian Hager (seit 1. März 2022). Mit Werner Reinke (* 19. Juni 1946 in Delmenhorst) verbrachten viele Menschen in Hessen den Großteil ihres Lebens und kennen seine Stimme aus dem Radio, Werbespots und Trailer. Er wechselte 1971 vom Hörfunk bei Radio Bremen zum Hessischen Rundfunk nach Frankfurt am Main. Drei Jahre später - 1974 - übernahm er von Achim Graul die Radiosendung „Hitparade International“ und moderierte bis 1989 insgesamt 777 Sendungen. Weitere von Reinke moderierte Sendungen waren unteranderem die „Mittags-Discotheke“, „1:0 für meine Stadt“, die „Klassik-Hitparade“, „Apropop“, „Pop und Weck“, „Kuschelrock“ und der „High Fidelity Club“. Zwischen 2002 bis 2008 moderierte Reinke beim Hessischen Rundfunk die Sendung „hr3 – extra am Samstag“. An seinen traditionellen Sendeplatz am Donnerstagabend moderierte der Niedersachse bis Ostern 2014 die „hr1-Lounge“. Auf Disco-Partys trat der leidenschaftliche Hörfunkmoderator in den 1980er Jahren auf. Zwischen 1991 bis 2000 war Reinke beim American Football als Entertainer und bei der Frankfurt Galaxy als Stadionsprecher aktiv. Seit Januar 2009 ist Werner Reinke immer samstags zwischen 9 und 12 Uhr in seiner Sendung „Reinke am Samstag“ bei hr1 zu hören. 2012 wurde Reinke mit dem Deutschen Radiopreis in der Kategorie „Bester Moderator“ verliehen. Zusammen mit Thomas Koschwitz moderierte Werner Reinke im September 2013 die siebenstündige Radioshow „Lass knacken“, in der ausschließlich analoge Tonträger - Schallplatten - gespielt wurden. Die Sendung bekam so einen großen Zuspruch, dass es es ab Februar 2014 mehrere Neuauflagen gab. 2021 wurde der Dokumentarfilm „Die Alte Liebe - oder warum Herr Reinke zum Radio ging“ bei Kronberger Lichtspielen präsentiert. Mit dem Ehrenpreis des Hessischen Journalistenpreises wurde Werner Reinke für sein bisheriges journalistisches Lebenswerk 2017 ausgezeichnet.
Die Folge erschien erstmalig am 15. Februar 2022.
Folge 002 mit Sylvia Kuck - Die "Big Five" des DJV im Hessischen Rundfunk
In zweiten Folge von "Klartext - Der Podcast" mit Christian Arndt und seinem Gast Sylvia Kuck geht es um die erfolgreiche Intendantenwahl, die Transformationsprozesse im Hessischen Rundfunk aus der Sicht einer Personalrätin und um die "Big Five" Themen des DJV Hessen im hr. "Klartext - Der Podcast" ist der Podcast des DJV Hessen. Christian Arndt spricht mit seinen Gesprächspartner über Themen, die Journalisten unter den Fingernägel brennen und über die Situation bei den hessischen Zeitungsverlegern sowie bei den Rundfunk- und Fernseh-Sendeanstalten.
Die Folge erschien erstmalig am 15. Dezember 2021.
Folge 001 mit Knud Zilian - Nach der Wahl ist vor der Wahl
In der ersten Folge bespricht Christian Arndt folgendes:
Das Verwaltungsgericht Frankfurt hat die Personalratswahlen im Hessischen Rundfunk vom Mai 2021 für ungültig erklärt. Was ist da passiert und was folgt daraus? Es wird zeitnah Neuwahlen geben, ein Wahlvorstand ist schon benannt, aber viele Fragen sind noch offen. Im Gespräch erklärt Knud Zilian (1. Vorsitzender DJV Hessen) das Urteil, die Begründung und was aus Sicht des DJV jetzt passieren muss.
Die Folge erschien erstmalig am 20. Oktober 2021.